Die Liste der Stolpersteine in Glienicke/Nordbahn enthält die Stolpersteine, die in der Gemeinde Glienicke/Nordbahn verlegt wurden. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden vom Kölner Künstler Gunter Demnig konzipiert und werden in der Regel von ihm vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz des Opfers verlegt.

Opfergruppen

Nicht als homogene Gruppe wahrgenommen, aber im gesamten Deutschen Reich vertreten waren behinderte Menschen, die im Rahmen der Aktion T4 vom NS-Regime systematisch ermordet wurden.

In Groß Glienicke gab es lange Jahre keine Juden, Pflege jüdischer Religion und jüdischer Kultur fand nicht statt. Bei der Volkszählung 1925 bekannte sich nur eine Person in Groß Glienicke zum jüdischen Glauben. Wie Dallgow, Falkensee und Seeburg zählte auch Glienicke zum Verband der Synagogengemeinde Spandau. Erst Ende der 1920er Jahre, als über tausend Hektar land- und forstwirtschaftliche Flächen umgewidmet, parzelliert und verkauft wurden, siedelte sich eine Reihe wohlhabender Berliner in der landschaftlich reizvollen Gegend an, darunter auch Ärzte, Kaufleute, Juristen jüdische Herkunft, oft aber assimiliert und konvertiert. Sie suchten ein Refugium vom Großstadttrubel. Darunter waren auch einige namhafte Persönlichkeiten, beispielsweise der Eishockeyspieler Rudolf Ball, der Religionsforscher Rudolf Leszynsky oder der Mediziner Alfred Wolff-Eisner. Nach der Machtergreifung Hitlers und der NSDAP nutzten zwar einige jüdische Bürger den Ort als Refugium vor Hass und Hetze des Berliner Mobs. Doch die Exzesse der sogenannten Reichskristallnacht machten der Idylle endgültig ein garaus: Mindestens ein jüdisches Sommerhaus brannte ab, andere wurden beschädigt. Es begann der Exodus aus Glienicke.

Stolpersteine

Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

Verlegedaten

Die Initiative Stolpersteine in Glienicke kooperierte mit dem Netzwerk Nordbahngemeinden mit Courage. Gemeinsam wurden die Lebensläufe der Glienicker NS-Opfer recherchiert, Spenden für die Stolpersteine gesammelt und die Verlegung organisiert. Für die Sanierung des Gehweges in der Tschaikowskistraße im Jahr 2020 wurden die fünf dort verlegten Stolpersteine temporär entfernt und danach wieder neu verlegt.

Die Verlegungen in erfolgten durch Gunter Demnig persönlich an folgenden Tagen:

  • 20. Oktober 2014: Tschaikowskistraße 1
  • 24. September 2015: Nohlstraße 21a
  • 26. September 2016: Schillerstraße 5

Am 18. Oktober 2014 hielt Gunter Demnig einen Vortrag in Glienicke.

Weblinks

  • Stolpersteine.eu – Demnigs Website

Einzelnachweise


Glienicke/Nordbahn und

Glienicke/Nordbahn und

Foto Stück Mauer in Glienicke/Nordbahn Bilder von Berliner

Grundschule Glienicke Nordbahn Übersicht

Glienicke / Nordbahn aus der Vogelperspektive Showroom des