Sprachpanscher des Jahres ist ein Negativpreis, den der Verein Deutsche Sprache seit 1997 „für besonders bemerkenswerte Fehlleistungen im Umgang mit der deutschen Sprache“ verleiht. Im Jahr der ersten Verleihung hieß er „Sprachschuster des Jahres“. Mit der Preisverleihung wird vor allem die Verwendung von Anglizismen kritisiert; der Preis stehe „für das unnötige Verdrängen deutscher Begriffe durch Importe aus dem angelsächsischen Ausland sowie für die Demontage des Deutschen als Sprache von Kultur und Wissenschaft ganz allgemein“.

Als „Sprachpanscher“ bezeichnet der Verein Menschen, die bewusst oder aufgrund mangelnder Kenntnis ständig neue „trendige“ Wörter verwendeten, auch wenn es gebräuchliche deutsche Bezeichnungen dafür gebe. Von den Benutzern werde dies häufig mit dem Argument „Für manche Sachen gibt es kein treffendes deutsches Wort“ gerechtfertigt, während Menschen, die zum vorsichtigen Umgang mahnten, oft als „Ewiggestrige“ bezeichnet würden. Der Verein vertritt die Auffassung, zwischen muttersprachlichen und fremdsprachlichen Ausdrücken würden kleine Bedeutungsunterschiede konstruiert, um die Unerlässlichkeit der Lehnwörter zu untermauern.

Der Preis ähnelt der französischen Académie de la Carpette anglaise.

Preisträger

Rezeption

In den Medien, von Sprachwissenschaftlern sowie von Preisträgern und Kandidaten wird der Negativpreis zum Teil stark kritisiert. So schrieb der Linguist Anatol Stefanowitsch anlässlich der Bekanntgabe der Kandidatenliste 2011 von „substanzlosen und schwer bis gar nicht überprüfbaren Behauptungen“ und „Sprachpanscherhatz“. Er lobte dabei die Reaktion der Bundesagentur für Arbeit auf ihre Nominierung, die unter dem Titel Knapp daneben ist auch vorbei: „Verein Deutsche Sprache“ schlägt den falschen Hund darauf hingewiesen hatte, dass sie nicht für die Wahl des kritisierten Begriffs „Jobcenter“ verantwortlich sei und dass Begriffe wie „Coaching“ oder „Start-Up“ als „fester Bestandteil einer Sprache, die in der globalisierten Geschäftswelt gesprochen wird“, nicht rätselhaft seien. Eine Sprecherin der Redaktion des Duden, dem der Negativtitel 2013 verliehen wurde, wies die Kritik des VDS mit den Worten „Wir machen die Sprache nicht, wir bilden sie objektiv ab“ zurück.

Siehe auch

  • Denglisch
  • Sprachwahrer des Jahres

Weblinks

  • Offizielle Website

Einzelnachweise


Sprache

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Münchens TUPräsident ist «Sprachpanscher des Jahres»